Moabsperling, Dead Sea Sparrow, Passer moabiticus, Moineau de la mer Morte, Gorrión del Mar Muerto Alpenbraunelle, Alpine Accentor, Prunella collaris Kurzzehenlerche_7D2_049144
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Sossusfly – Flug über die Namib

In Swakopmund (Namibia) wird eine Vielzahl an verschiedenen Aktivitäten angeboten. So kann man an der Little 5 Tour teilnehmen, zum Whalewatching aufs Meer, mit dem Quad durch die Wüste oder mit dem Ballon fahren, Fallschirmspringen und vieles mehr.

Wir haben uns nach längerer Überlegung für einen Flug über die Namib und gegen eine Ballonfahrt entschieden. Zwar fliegt man in einem Flugzeug viel schneller und das Fotografieren ist somit schwieriger, aber man legt in der Flugzeit eine viel größere Strecke zurück und sieht mehr. Wir haben später auch erzählt bekommen, dass das mit dem Ballonfahren nicht ganz so ist, wie man sich das vorstellt. In den Broschüren sieht man die Ballons über den Sanddünen schweben. Allerdings fährt man in der Realität über die Steinwüste, da die Sanddünen Nationalparkgebiet sind und man dort nicht landen darf. Wenn der Wind nicht mitspielt -> kein Wind weht, kann es sogar passieren, dass man mit dem Ballon aufsteigt, eine Stunde mehr oder weniger auf der gleichen Stelle stehen bleibt und anschließend wieder landet. Zu guter Letzt ist das Ballonfahren ein gutes Stück teurer als das Fliegen (wenn man nicht gerade das Flugzeug zu zweit mietet).

Die Organisation unseres Fluges wurde netterweise von den Besitzern von Meike’s Guesthouse (Meike und Klaus) übernommen, wo wir während unseres Aufenthalts in Swakopmund übernachteten. Wir haben ihnen nur das Datum mitgeteilt und dass wir nachmittags fliegen möchten, den Rest erledigten die beiden. Bei unserer Ankunft in Swakopmund mussten wir Bush Bird, unserer Fluggesellschaft, noch unsere Gewichte mitteilen, da pro Flugzeug nur ein bestimmtes Gewicht zugeladen werden kann. Die Dame von Bush Bird meinte noch, dass sie ein bisschen puzzlen muss, da am nächsten Tag einige schwerere Personen mitfliegen wollten, aber sie ging davon aus, dass das schon klappen wird.

Am nächsten Tag wurden wir gegen 13.30 von einem Bush Bird-Mitarbeiter abgeholt und bei unserer Fahrt durch Swakopmund sammelten wir die weiteren Fluggäste ein. Wir hatten Glück: An diesem Tag wollten insgesamt 10 Leute fliegen, was bedeutete, dass die beiden Flieger ausgebucht waren und wir den günstigsten Tarif zahlen konnten. Zur Info: Es gibt einen Preis für das Flugzeug, der durch die Anzahl der Passagiere (max. 5) geteilt wird.
Während in der Geschäftsstelle die Zahlungsmodalitäten erledigt wurden, erregte ich etwas Aufmerksamkeit, da ich meine Kamera mit dem 100-400mm Objektiv in der Hand hielt – es hatte nicht mehr in die Tasche gepasst . Ein Bush Bird-Mitarbeiter hatte etwas Angst, dass ich damit die Scheibe zerschlage  und dass es für den Flieger zu schwer wäre. Nachdem er es aber in der Hand hatte, war er doch etwas beruhigt – zum Glück wusste er nicht, was Mathias alles in seiner Tasche hatte ;-). Schließlich ging es weiter zum Flughafen, wo die beiden Piloten mit ihren Flugzeugen auf uns warteten. Nachdem unser Pilot meine Kamera gesehen hatte, meinte er, dass wir uns in die mittlere Reihe setzen sollen, da ich so nach vorne und hinten fotografieren könnte.

So um 14.15 rollten wir auf die Startbahn und kurz nach Einholung der Starterlaubnis hoben wir ab in den wolkenlosen namibischen Himmel. Wir flogen einige Zeit über die Steinwüste und erreichten schließlich den Kuiseb, dessen Lauf wir einige Zeit folgten. Der Kuiseb ist die längste Zeit des Jahres trocken und fließt nur 3-4 mal jährlich für wenige Tage. Beim Kuiseb Canyon bogen wir dann nach Süden in den sandigen Teil der Namib ab. Die Dünen änderten sich ständig und man konnte mit dem Fotografieren gar nicht mehr aufhören, wenn …, ja wenn da nicht dieses flaue Gefühl in der Magengegend gewesen wäre, das durch das Schauen durch den Sucher noch verstärkt wurde. So habe ich immer mal wieder inngehalten, um meinen Magen zur Ruhe kommen zu lassen.

Schließlich kamen wir in das Gebiet von Sossuvlei und Deadvlei. Erst aus der Luft erkannten wir, wie groß das Deadvlei eigentlich ist. Als wir darin standen, waren uns die Ausmaße irgendwie gar nicht so bewusst geworden. Und noch eine Überraschung erwartete uns: Aus der Luft sahen wir, dass Wasser im Sossusvlei stand, was nur passiert, wenn es viel geregnet hat und der Tsauchab bis zum Sossuvlei fließt (zuletzt 1997/2006/2011). Als wir dort waren, sind wir gar nicht beim Sossusvlei ausgestiegen, weil uns erzählt wurde, dass das Deadvlei viel schöner ist und wir morgens gleich dorthin gehen sollen. Das hatten wir auch gemacht und als wir zum Auto zurückkamen, waren wir so kaputt, dass wir gedacht hatten, wir „sparen“ uns Sossusvlei, weil es ja nicht so toll sein soll. Naja, das nächste Mal wissen wir es besser.

Hier war nun auch der Umkehrpunkt und es ging in nördlicher Richtungauf die Küste zu. Wir kamen an den Camps aus den Zeiten des Diamantenfiebers vorbei und an den beiden Schiffswracks „Eduard Bohlen“ und „Shaunee“. Die „Eduard Bohlen“ war ein Versorgungsschiff der Diamantencamps und strandete 1909, während die „Shaunee“ erst 1976 strandete. Über Sandwich Harbour ging es weiter Richtung Swakopmund, wobei wir an den Salzpfannen von Walvis Bay vorbeiflogen. Die Rotfärbung der Salzbecken entsteht durch halophile Bakterien. Ihre Pigmente sind so hoch konzentriert, dass sie quasi durch die gesamte Nahrungskette wandern und im Endeffekt auch für die Rotfärbung der Flamingos verantwortlich sind. Normalerweise sind die Flamingos zu dieser Jahreszeit noch nicht dort, aber wir hatten Glück: Dieses Jahr waren sie etwas früher zurückgekehrt und so konnten wir die Flamingos aus der Luft bewundern.

Nachdem wir an Walvis Bay vorbeigeflogen waren und Swakopmund von der Meerseite her sehen konnten, ging es wieder zurück zum Flughafen und wir waren doch etwas froh, als wir nach gut 2 h und rund 600 km wieder festen Boden unter den Füßen hatten, denn auch Mathias war gegen Ende des Fluges etwas schummerig geworden. Er erzählte später, dass die ältere Dame hinter uns irgendwann die berühmte weiße Tüte in der Hand hielt, aber es ist alles gut gegangen. Ich hatte auch angenommen, dass es viel wackeliger werden würde als es im Endeffekt war.

Falls irgendjemand mal nach Swakopmund kommen sollte, kann ich diesen Flug nur empfehlen. Laut Aussage von Meike ist das auch der schönste aller angebotenen Flüge, da sich die Landschaft ständig ändert und es einem nicht langweilig wird.